Wo die Urgroßeltern ‚Schwofen‘ gingen

Wo die Urgroßeltern ‚Schwofen‘ gingen

Seit einigen Tagen können die Besucherinnen und Besucher einer Ausstellung in den Schweriner Höfe im Brunnenhof erfahren, wo ihre Urgroßeltern in Schwerin sich abends vergnügten und feierten. Was damals so stattgefunden hat!

Eine neue Ausstellung in den Schweriner Höfen am Marienplatz


Seit einigen Tagen können Besucherinnen und Besucher der Schweriner Höfe im Brunnenhof erfahren, wo ihre Urgroßeltern in Schwerin sich abends vergnügten und feierten. Denn auch die Tonhalle, das wohl bekannteste und beliebteste Vergnügungslokal Schwerins zwischen 1851 und 1920, wird in einer neuen Ausstellung vorgestellt. Nicht nur Theaterabende, Konzerte, Maskenbälle oder gesellige Abende der Schweriner Vereine lockten Bürgerinnen und Bürger der Stadt in die Tonhalle, auch Professor Lorgie bot schon 1872 in einer Soirée ein „reichhaltiges magisches Programm der höheren modernen Salon-Magie“ und zog mit Technik und Zaubertricks ein großes Publikum an. Dieses konnte dann hautnah miterleben, wie in seinem „Wunder- und Verwandlungsschrank“ ein Herr in eine Dame oder ein Kind in einen Erwachsenen verwandelt wurde und wie Geister und Gespenster auf die Bühne gerufen wurden.

Diese Geschichte und noch viel mehr hat der Historische Verein Schwerin e. V. in Zusammenarbeit mit den Schweriner Höfen und gefördert von der Landeshauptstadt Schwerin zusammengetragen und daraus eine Ausstellung gemacht. „Von der Peripherie ins Zentrum“ heißt sie, denn es geht darin um die Entwicklung eines Stadtviertels vor den Toren der Stadt, das heute ins Geschäftszentrum Schwerins gerückt ist.

Wie es dazu kam, erzählt die Ausstellung in verschiedenen Kapiteln mit interessanten Bildern und Geschichten aus der Vergangenheit.Es geht um das Quartier nördlich des Marienplatzes, in dem sich heute Wohnungen und Geschäfte der Schweriner Höfe befinden. Die wenigsten Schwerinerinnen und Schweriner dürften wissen, dass hier ein Gastwirt Namensgeber für eine Straße wurde. Auch dass das Gesundheitszentrum „Gusanum“ früher eine Bank, die Berufsschule dagegen immer schon eine Schule war, ist wenig bekannt. Darüber und über andere Entwicklungen in diesem Viertel klärt die Ausstellung auf.

Zu sehen ist die Schau noch bis Ende des Jahres im Brunnenhof der Schweriner Höfe, Marienplatz 1-2. Sie kann dort täglich außer Sonntag zwischen 9 und 19 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. Eine Videopräsentation ist ebenfalls in der Ausstellung vorhanden.